Zum Sonntag: Dankbarkeit

Veröffentlicht am Sa, 07.10.2017
von Jörg Nabor
Pastor / Evang. freikirchlich, Sonstige Dienste

Zwei Afrikaner laufen durch die Steppe. Da baut sich plötzlich eine giftige Schlange vor ihnen auf und bedroht die beiden Freunde mit ihrem furchterregenden Zischen. Die beiden Männer reagieren prompt, drehen auf dem Absatz um und ergreifen die Flucht. Auf diese Weise entkommen sie der Schlange gerade noch einmal rechtzeitig. Im Anschluss daran beginnt der erste Freund wie wild zu lamentieren und beklagt sich bitter über die Gefahren, denen er sich jeden Tag aufs Neue durch die Schlangen ausgesetzt sieht. Der zweite Freund hingegen kaut entspannt auf einem Grashalm herum und zeigt sich wenig beeindruckt. 'Bereiten dir die Schlangen denn gar keinen Kummer?', fragt der erste ihn daraufhin schon fast erbost. 'Oh doch, ganz gewiss', erwidert der zweite, 'doch jedes Mal, wenn mir eine solche Schlange begegnet, danke ich Gott dafür, dass ich schneller bin und er der Schlange nicht auch noch Beine wie mir gegeben hat!'

Dankbarkeit als Einstellungssache? Tatsache ist: Viele Umstände in unserem Leben lassen sich nicht einfach so von heute auf Morgen ändern. Schwierigkeiten und Herausforderungen wird es immer geben und Dankbarkeit meint nicht, diese zu leugnen. Doch Dankbarkeit nimmt bei alledem, was schwierig ist, auch immer wieder das Gute mit in den Blick. Denn Gott segnet uns in jedem Moment, nur übersehen wir es allzu leicht. Das biblische Wort 'Seid dankbar in allen Dingen' (1Thess 5,18) verstehe ich deswegen als Einladung zur täglichen Perspektiverweiterung. Diese weitet das Herz, macht froh und hält jung und lässt uns zu Ermutigern werden, mit denen andere gerne auf dem Weg sind. Worauf warten wir also noch. Danke für …