Zum Sonntag: Aus Liebe zum Überleben ...

Veröffentlicht am Sa, 05.10.2019
von Irmtraut Aebert
Pfarrerin, Evang. Kirchengemeinde Remseck - Pfarramt Hochdorf

– so hieß ein Film über neue Wege in der Landwirtschaft. Selten habe ich einen Film gesehen, der so viel „Heilendes“ vermittelt hat.

Einer der Landwirte berichtete, wie nach der Umstellung auf ökologische Tierhaltung Anspannung und Stress von ihm abfielen – und von seinen Rindern.

Ein anderer erzählte, dass auf den Böden, die er ohne schweres Gerät bearbeitet, der Emmer die große Dürre von 2018 fast unbeschadet überstand.

Der Film kam ohne moralischen Zeigefinger aus. Stattdessen berichteten die Familien von „heilenden Erfahrungen“ für sich, ihre Tiere und Pflanzen.

Dieser Film hat mich berührt, weil die Protagonisten ganz bewusst vom Herzen her wirtschaften – übrigens alle erfolgreich.

Immer wieder komme ich mit unseren Landwirten vor Ort ins Gespräch. Ich höre von ihren Bemühungen, in unserer dichtbesiedelten Region den Nutztieren gerecht zu werden und Blühstreifen für Insekten zu schaffen. Gleichzeitig stehen sie vor einer immensen Herausforderung: Sie müssen den Klimawandel bewältigen, trotzdem noch Nahrungsmittel für uns produzieren – und davon leben.

Dafür brauchen sie vor allem eines: die Unterstützung von uns Konsumenten/innen. Ein kleiner Einkaufs-Check kann helfen: Liegen in meinem Einkaufswagen 50% Bio-Lebensmittel? So wäre es konsequent entsprechend dem angelaufenen Volksbegehren „Rettet die Bienen“.  Kaufe ich regional und saisonal ein? Und zwar nicht nur nach Lust und Laune, sondern verlässlich?

Das Erntedankfest ist ein guter Anlass zum Danken: für die Schöpfung, für unsere Nahrung, für die Mühe der Landwirtsfamilien. Lassen Sie uns danken mit Worten und mit Taten!