Zum Sonntag: April, April!

Veröffentlicht am Sa, 01.04.2017
von Hans-Martin Brombach
Pastor / Evang. Method. Kirche, Sonstige Dienste

Haben sie sie schon entdeckt: die Nachricht des Tages, also die zum 1. April. Oder sind sie gar schon einer solchen auf den Leim gegangen. – Hätte ich das jetzt hier nicht erwähnen dürfen, weil mancher es noch nicht gemerkt hat, dass heute dieser seltsame Tag für Scherzkekse ist? – Keiner weiß, wo dieser Tag herkommt, von dem manche meinen, dass er eigentlich gar keinen Platz hat in der vorösterlichen Passionszeit. Man fragt, ob dieser Tag ein humortechnisch perfektes Timing in dieser Zeit ist. Manche halten es gar für einen Affront gegen religiöse Ernsthaftigkeit, zumal man einigen Christen auch eine gewisse Humorlosigkeit unterstellt. Und tatsächlich tun wir uns manchmal schwer mit diesem Thema. Ein Kritiker des Christentums meinte sarkastisch: Diese Christen wären glaubhafter, wenn sie mehr Humor zeigen würden und erlöster aussähen.In der Bibel, diesem Buch des Lebens, hat Humor durchaus seinen Platz, ohne den Ernst ihrer Botschaft zu leugnen. Er trägt ehr etwas bei zur Leichtigkeit eines erlösten Lebens. Humor wird zu einer religiösen Erfahrung werden. So zeigt die Bibel Gott nicht nur als barmherzigen Schöpfer und gerechten Richter, sondern auch als den, der mit den törichten Menschen umgehen kann. Eine humorvolle biblische Pointe dazu findet sich z.B. in der Erzählung vom Turmbau zu Babel: Die Menschen bauen einen Turm mit einer - aus ihrer Sicht - "Spitze bis zum Himmel". Um sich das Werk anzuschauen, muss aber Gott "weit hinabsteigen", wie es weiter heißt. Diese "kleine Gemeinheit" ganz vorne in der Bibel macht klar, wer Geschöpf und wer Schöpfer, wer endlich und wer unendlich ist – und das mit einem humorvollen Augenzwinkern.„Befreiendes Lachen ist kein Verstoß gegen Gläubigkeit,“ meint die Bischöfin i.R. Maria Jepsen. Und der Ordensmann Phil Bosmans sagt: „Humor und Geduld sind Kamele, mit denen wir durch jede Wüste kommen.“ Ohne „April April!“