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Andacht- und Predigt Archiv

Zum Sonntag

Veröffentlicht am Sa, 19.08.2006

Die Kirche feiert am 15. August das Fest „Mariä Himmelfahrt“ und trägt zur Ehren Marias, der Mutter Jesu „der Blume auf dem Felde und der Lilie der Täler“ mit der Kräuterweihe die Gaben der Natur in den Gottesdienst hinein.
Besonders in ländlichen Gegenden ist der Brauch der Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt noch sehr lebendig. Blumen aus dem Hausgarten, Heilkräuter, Getreideähren und Früchte werden zu einem Strauß gebunden und im Gottesdienst mit einem Segensgebet geweiht. Bei der Kräutersegnung handelt es sich um einen Brauch, der bis in die graue Vorzeit hineinreicht und durchaus noch vorchristliche Wurzeln hat. Zu allen Zeiten haben die Menschen das Bedürfnis verspürt, Gott dafür zu danken, dass er ihnen mit den Kräutern der Feldern, Wiesen und Wälder Mittel gegen die vielen bedrohlichen Krankheiten gegeben hat.

Im 8. Jh. stellte man diese Kräuterweihe dann unter den Segen Marias. Der Legende nach wird erzählt, dass aus dem Grab Mariens in dem Augenblick, in dem Maria in den Himmel aufgenommen wurde, ein wunderbarer Duft wie von Kräutern und Blumen entstiegen sein soll.

Mariä-Himmelfahrt ist der Auftakt zur wichtigsten Kräutersammelzeit des Jahres. Auch wenn es in der örtlichen Tradition Unterschiede gibt, meist gehören in das geweihte Kräuterbüschel Arnika, Baldrian, Beifuß, Frauenmantel, Kamille, Johannieskraut, Liebstöckel, Pfefferminze, Schafgarbe, Wermut, Margarite, Lavendel, Rainfarn, Raute und Wegwarte. Mancherorts setzt man als Krönung des Straußes eine Lilie und eine Rose hinein, beides als Erinnerung an die Gottesmutter Maria. Es sollen mindestens 7 Kräuter sein; man kennt auch den 9er, 12er und 15er – Buschen.
Vielleicht könnte dieser Brauch auch bei Ihnen zuhause lebendig werden, wertvolle Kräuter aus der Natur einzusammeln, segnen zu lassen und damit das Heilende für Geist und Körper, für Seele und Wohlbefinden in sein Haus zu holen.

Maria Riedl
Gemeindereferentin,
St. Petrus und Paulus, Schwieberdingen

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