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Andacht- und Predigt Archiv

Was wäre wenn..?

Veröffentlicht am Fr, 01.02.2019
von Guido Hirschbühl, Pastoralreferent i. R.

Wenn ich gesund, glücklich, erwachsen wäre,  ja wenn meine Situation anders wäre als sie eben gerade ist, dann ... Wer kennt nicht zuweilen solche Gedanken, mir sind sie jedenfalls vertraut.
Der Apostel Paulus schreibt seiner Gemeinde in Philippi /Mazedonien einen Brief. Obwohl er selbst in einer prekären Lage ist: in finanzieller Not, im Gefängnis und zeitlebens von einer Krankheit belastet, bricht er dieses Wenn-Dann-Denken auf. Er freut sich, dass die Gemeinde für Ihn da ist. Dabei betont er, dass er sich nicht deshalb freut, weil er zur Zeit in Not ist. Er sagt wörtlich: "Ich weiß Entbehrungen zu ertragen, ich kann im Überfluss leben. ...Sattsein und Hungern, Überfluss und Entbehrung. Alles vermag ich durch den, der mich stärkt.
Er kommt in allen Situationen ohne wenn-dann zurecht. Auf eines allerdings ist er angewiesen: auf die Zuwendung Jesu Christi und auf die Zuwendung der Gemeinde. Darauf kann er nicht verzichten: auf Zuwendung, Solidarität, auf echte Gemeinschaft.
Was heißt das für uns? Wir alle sind in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen, von unterschiedlicher Herkunft,  in unterschiedlichem Alter mit verschiedensten Fähigkeiten und Überzeugungen. Aber wir alle - jede und jeder von uns - wir sind gegenseitig angewiesen auf die Zuwendung und Solidarität der anderen, auf echte Gemeinschaft.
Wir hatten am vergangenen Sonntag beim ökumenischen Gottesdienst in Pattonville ein Gebet, das uns als Leitfaden dafür dienen kann:
"Ich habe Ohren: ich kann andere hören: ihr Klagen und Lachen, ihre Fragen und Bitten.
 Ich habe Augen: ich kann andere sehen: ihre Freude, ihre Angst, ihre Schwäche, ihre Kraft.
 Ich habe Hände: ich kann anderen helfen in ihrer Not und zu ihrem Glück.
Ich habe ein Herz: ich kann andere lieben, indem ich sie höre und sehe und ihnen helfe."
Weil Gott sich uns in Jesus Christus zuwendet und uns stärkt, können auch wie einander so begegnen.

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