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Andacht- und Predigt Archiv

„Wann wird's 'mal wieder richtig Sommer,....

Veröffentlicht am Fr, 03.06.2016
von Hans-Martin Brombach
Pastor / Evang. Method. Kirche, Sonstige Dienste

So sang es im Jahre 1975 der Entertainer Rudi Carrell und traf damit den Nerv vieler, die mit einem verregneten Sommer haderten. Obwohl der Sommer 2016 eigentlich erst vor der Tür steht, werden solche Gedanken auch 40 Jahre später schon wieder laut. War es aber früher wirklich so anders oder gibt es da eine Art Verklärung: In der guten alten Zeit (wann auch immer die war) war alles besser, eben auch das Wetter? Und was ist eigentlich gutes Wetter, was zeichnet einen richtigen Sommer aus? Letztlich ist es doch die richtige Mischung aus Regen und Sonne. Und das möglichst zur jeweils richtigen Zeit. Die Sonne dann, wenn ich Aktivitäten im Freien geplant habe: ein Garten- oder Gemeindefest, einen Ausflug oder Urlaub. Sonne brauchen auch die Früchte an Bäumen und Sträuchern zum Reifen, aber eben auch den Regen. Sind die Kirschen gereift und es kommt Regen, den sich andere für ihre Beete und Felder dringend wünschen, schon sind alle Kirschen aufgeplatzt und faulen am Baum. Wann ist das Wetter schon mal für alle richtig? Ja das gab es doch schon immer: regenreiche kühle Sommer, in denen man sich nach warmen Tagen und Sonnenschein sehnte und heiße trockene Sommer, in denen man sich nach kühleren Tagen und Regen sehnte? Das  Wetter ist und bleibt ein Gesprächsthema, egal wie es ist.

Auch in der Bibel ist an einer ganz entscheidenden Stelle für den Fortbestand der Menschen vom Wetter die Rede: Ich denke an Noah, dem Gott nach einer langen Unwetterzeit (der Sintflut) eine hoffnungsvolle Zusage macht: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1. Buch Mose 8,22) Für mich sind diese Worte ein Gesprächsthema, an dem man sich aufhalten und beteiligen sollte. Es ist einerseits eine Zusage Gottes, die mich bei allem Auf und Ab in der Wetterküche ruhig macht. Ich höre heraus: Da ist einer, dem liegt etwas am Leben auf dieser Erde und der wird sie nicht einfach untergehen lassen. Über die Zeiten hinweg sorgt er für die richtige Lebensmischung.

Andererseits steht dahinter auch eine Herausforderung, die ich in den Worten vom „bebauen und bewahren“ in der Bibel höre. Am tagesaktuellen Wetter, dem Wetter eines Sommers kann ich aktuell nichts ändern. Aber durch meinen sorgsamen Umgang mit den Lebensressourcen, mit Luft, Wasser und Erde, kann ich einen Beitrag zur Verringerung der Erderwärmung leisten, damit die Wetterküche nicht aus den Fugen gerät. Es gibt da viele Möglichkeiten, etwas zu tun, ohne über den nicht richtigen Sommer zu klagen - solange die Erde steht.

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