Verlorene und erfüllte Zeit

Veröffentlicht am Fr, 10.03.2017

Aber beim Warten scheint sie im Schneckentempo zu gehen. Dieses Gefühl der Langeweile will ich los werden und fange an, mir die Zeit zu vertreiben. Es gibt reichlich Hilfsmittel dafür. Aus der vertriebenen Zeit wird verlorene Zeit.
Statt die Zeit zu vertreiben will ich nun versuchen, sie zu füllen. Sie ist mir ja von Geburt an geschenkt. Ich erinnere mich daran, dass sie endlich ist. Wie viel davon mir noch zur Verfügung steht, weiß ich nicht. Also will ich sie gut nutzen. Das geht sogar ganz ohne Hilfsmittel: Im Laufe der Zeit habe ich Gedichte, Geschichten oder Lieder gelernt und hole sie in Gedanken wieder hervor. Ich betrachte sie und freue mich daran. So etwas geht auch gemeinschaftlich und wir erzählen uns was.
Meine Zeit zu füllen, bedeutet aber auch, sie für Menschen und meine Umwelt einzusetzen. Da kommt keine Langeweile auf, eher im Gegenteil. Jetzt fürchte ich, dass mir die Zeit davon läuft. Ich halte inne suche zur Ruhe zu kommen. Ich meditiere oder bete. Beim Meditieren bin ich ganz bei mir, nehme mich selbst und das Fließen der Zeit wahr. Beim Beten bin ich im Gespräch mit Gott und lasse mich von ihm ansprechen: „Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich warte ich auf dich.“(Psalm 25, Vers 5)