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Andacht- und Predigt Archiv

Vatertag

Veröffentlicht am Fr, 22.05.2020
von Frank-Michael Steichele Leiter der neuapostolischen Kirchengemeinde Kornwestheim

Christi Himmelfahrt bedeutet: Die Rückkehr Jesu zu seinem und unserem Vater!
Was mich immer wieder fasziniert ist, dass Jesus am Tag der Himmelfahrt zwar die Erde verließ, aber immer noch anwesend war. Nicht nur in Gedanken, sondern in den Auswirkungen seiner Taten und einer Zusage, bei uns zu sein, „bis an der Welt Ende“. Das ist u.a. Grundlage christlichen Glaubens.
Es dürfte freilich nicht überraschend sein, dass der Glaube an Gott den Vater und an die Zusage Jesu gewissen Schwankungen unterlegen ist. Abhängig von persönlichen Lebenssituationen oder auch gesellschaftlichen Umbrüchen gibt es Phasen mit starkem Glauben und sogar auch solche des Unglaubens. Zur Sache spricht hier eine schöne Geschichte, die die unterschiedlichen Lebensphasen gut beschreibt:
Im Alter von 4 Jahren dachte ich: Mein Vater weiß alles und kann alles!
Im Alter von 12 Jahren dachte ich: Mein Vater weiß vielleicht doch nicht alles?
Im Alter von 15 Jahren dachte ich: Mein Vater weiß gar nichts!
Im Alter von 18 Jahren dachte ich: Mein Vater gehört zum alten Eisen.
Im Alter von 25 Jahren dachte ich: Vielleicht weiß das mein Vater?
Im Alter von 40 Jahren dachte ich: Bevor ich hier etwas entscheide, frage ich lieber meinen Vater.
Im Alter von 60 Jahren denke ich: Ich würde etwas dafür geben, wenn ich meinen Vater fragen könnte.
Man sieht anhand dieser einfachen Auflistung, dass sich auch die Wahrnehmung in Bezug auf den Glauben im Laufe des Lebens ändern kann. Die Stärke des Glaubens ist in einem gewissen Spektrum zu finden. Mal ist er sehr stark, dann vielleicht wieder kaum vorhanden. In welcher Phase befinde ich mich gerade? Ist es ein reifer Glaube, der schon viel erlebt hat? Ein Glaube, der gerade einen schweren Stand hat? Oder vielleicht ein kindlich vertrauensvoller Glaube, der behauptet: Mein Vater kann alles?
Mit diesen Gedanken begehe ich den diesjährigen Vatertag. Aber im Ernst: Was wäre ein Muttertag, wenn man nur ein einziges Mal im Jahr der Mutter gedenkt? Was wäre ein Vatertag, wenn man nur an diesem Tag an den Vater denkt?
Ich bin überzeugt: Der Glaube an Gott den Vater und an seinen Beistand in unserem Leben macht vieles einfacher – an jedem Tag im Jahr.

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