Stärkung auf dem Weg

Veröffentlicht am Fr, 27.09.2019
von Hans-Jürgen Winkler
Gemeindereferent / Kath. Kirche, Kath. Kirchengemeinde St. Martinus Kornwestheim

Veränderungen kosten Kraft. Das spüre ich bei mir selber, beim Übergang von meinem vertrauten kirchengemeindlichen Arbeitsbereich in eine neue Aufgabe in der Krankenhausseelsorge. Und das bekomme ich auch im Gespräch mit Patienten mit, denen sich mit dem Klinikaufenthalt so manche mitgehenden Lebensfragen nochmal ganz existentiell stellen oder neue Sorgen und Ängste ins Bewusstsein kommen.
Was mich, meine Patienten und jeden mit seinen großen und kleinen Veränderungen im Leben verbindet, ist in einem solchen Veränderungsprozess die Suche nach Stärkung für diese Lebensphase.
Wer oder was stärkt Sie im Moment?
Mir fällt da zum Beispiel ein: Der Blick am Morgen zum Himmel, wenn sich der Himmel rot färbt und der Tag noch unberührt vor einem liegt. Die leuchtenden Sonnenblumen im Garten und auf den Feldern, ein freundlicher Blick, ein aufbauendes Telefonat, ein bestärkender Händedruck , ein aufmunterndes „Du schaffst das“. Für Patienten jeder kleinste Erfolg hin zu mehr Selbstständigkeit, Familie und Freunde die da sind ...
Biblisch spricht mich in dieser Situation besonders die Geschichte von Elija an, der als Prophet für die Sache Gottes gestritten hat und dafür durch die Herrschenden mit dem Tod bedroht wird. In seiner Angst flieht er in die Wüste und zieht sich vom Leben zurück. Er ist lebens-müde und schläft ein. Da kommt ein Engel, berührt ihn und sagt: „Steh auf und iss!" Elija setzt sich auf, schaut um sich und sieht ein Stück Fladenbrot, frisch gebacken in glühender Asche und einen Krug Wasser. Elija isst, trinkt und legt sich wieder hin. Da kommt der Engel ein zweites Mal, rührt ihn an und sagt: „ Steh auf und iss, sonst ist der Weg zu weit für Dich!" Elia steht auf, isst, trinkt und wandert durch diese Speise gestärkt weiter.
Meine Zeit in der kirchengemeindlichen Arbeit von St. Martinus geht am 13.10.19 zu Ende.
Ich nutze die Gelegenheit um mich an dieser Stelle aus dieser Kolumne und von Ihnen zu verabschieden.
Ich wünsche Ihnen und mir, viel Stärkendes für die nächste Wegetappe.