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Andacht- und Predigt Archiv

Schule ist mehr als Noten

Veröffentlicht am Fr, 21.07.2017

 Aber diese letzten Schultage sind für Lehrerinnen und Schülerinnen keineswegs stressfrei.Das oben zitierte Vorurteil geht an der Wirklichkeit vorbei. Projektwochen oder -tage, Sporttage, Abschlussfeiern, Aufführungen und Schulgottesdienste werden geplant und durchgeführt. Das ist für die Lehrerinnen und Lehrer, bisweilen auch für Eltern mit einer Fülle von organisatorischen Aufgaben verbunden. Für Schülerinnen und Schüler, die sich an Aufführungen und Gottesdiensten beteiligen, ist das mit Aufregung und mit innerem und äußerem Engagement verbunden. Von Auslaufenlassen kann keine Rede sein. 
Außerdem sind diese letzten Schultage wichtig. Sie haben viel mit sozialem Lernen zu tun, mit Dingen, die manchmal im Schulalltag und dem Stress der scheinbar wichtigeren Fächer wie Mathematik und Sprachen zu kurz kommen. Eine Rolle bei einem kleinen Theaterstück zu übernehmen zwingt darüber nachzudenken, wie man in der Schulöffentlichkeit ankommt. Ein selbst geschriebenes Gebet im Gottesdienst vorzulesen hat etwas mit der Präsentation eines Inhaltes zu tun. Solche Aufgaben helfen Kindern und Jugendlichen sich selbst auszuprobieren und zu lernen, wie Inhalte vermittelt werden können. Das zu lernen ist ungeheuer wichtig. Das zu lernen ist nicht leicht. Vor einer größeren Gruppe von Menschen zu reden muss geübt und ausprobiert werden. Lehrer geben sich dabei oft große Mühe das deutliche Aussprechen und das richtige Betonen einzuüben. 
Es wäre fatal, wenn diese Formen des Lernens nur in den beiden letzten Schulwochen möglich wären. Auch während des Schuljahres gibt es zum Beispiel in den Grundschulen Höflichkeitswochen. In allen Schulen werden ausgewählte Schüler zu Streitschlichtern ausgebildet. Allgemein wird viel zum Umgang mit Konflikten ausprobiert. Dazu braucht man die Fächer, in denen viel diskutiert und Meinungen abgewogen werden. Das sind keine „Laberfächer“, auch wenn sie von Schülern manchmal so bezeichnet werden. Fächer wie Religion, Ethik, aber auch Deutsch, Politik und Geschichte sind solche Fächer, in denen Meinungen vorgetragen und abgewogen werden und in denen gestritten wird. Das hilft eine eigene Meinung zu finden, die eigene Person zu entwickeln, zuhören zu lernen und auch den eigenen Standpunkt zu vertreten. Dabei kommt es dann nicht so sehr auf die Noten an. Diese sind wichtig, aber Schule ist weit mehr als sich mit guten Noten abbilden lässt.

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