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Naturpoesie in der Bibel

Veröffentlicht am Fr, 06.10.2017

Es ist Herbst geworden. Morgens ist es draußen recht kühl, auch wenn es tagsüber, jedenfalls bei schönem Wetter, draußen noch angenehm warm werden kann.
Die Hitze des Sommers ist vorbei. Für viele Menschen sind diese Tage weit angenehmer, um zum Beispiel draußen Sport zu treiben. Es reicht ja, wenn man erst durch die körperliche Aktivität ins Schwitzen kommt. Es muss nicht sein, dass einem schon warm ist, bevor man sich bewegt. Ich für meine Person gehöre allerdings zu den Menschen, die die Wärme des Sommers genießen und sportliche Aktivitäten dann eben in die frühen Morgenstunden oder den späten Abend verlegen.
So trauere ich ein wenig dem Sommer nach und muss für mich die Schönheit und die Reize des Herbstes immer wieder neu entdecken. Dieser Tage überstrahlte am frühen Morgen ein heller Stern am Osthimmel alle anderen Sterne. Verbunden mit dem ersten Licht der Dämmerung am Himmel war das ein wunderbares Bild. Erste Bäume haben sich verfärbt. Die bunten, gelb-roten Blätter einer Linde vor meinem Fenster entfalten eine Farbenpracht, die ihresgleichen sucht. Auch letzte Herbstblüher, wie die Dahlien, erfreuen mich mit ihren Blüten.
Für die Geräusche der Natur, wenn sie denn nicht durch Autos oder anderen menschengemachten Lärm übertönt werden, lohnt es sich die Ohren zu öffnen. Der Schrei eines Vogels, das Rascheln eines Igels im Gebüsch, auch noch das Summen mancher Insekten, sind zu hören und rühren die Seele an, wenn man sich die Zeit und die nötige Ruhe dafür gönnt.
Solche Wahrnehmungen haben schon vor Jahrtausenden Menschen dazu angeregt über die Natur, über das Leben und über seinen Ursprung nachzusinnen. Herrliche Texte, voll von tiefsinniger Poesie, sind dabei entstanden: „Wenn ich sehe den Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast,“ (Psalm 8, Vers 4) sinniert ein Betrachter der Natur. Dann aber gleich auch das Nachdenken über die Bedeutung des Menschen: Was ist doch der Mensch angesichts der Größe von Gottes Schöpfung. Diese Gedanken werden ergänzt durch die Gewissheit, dass sich der Gott, der hinter der großartigen Natur steckt, sich liebevoll der Menschen annimmt. „Was ist der Mensch, Gott, dass du an ihn denkst“ (Vers 5). Ich denke, es kann sich lohnen in den Psalmen der Bibel zu blättern und den einen oder anderen Text für sich zu entdecken.        
  

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