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Andacht- und Predigt Archiv

Menschlichkeit

Veröffentlicht am Fr, 19.08.2016
von Horst Rüb
Pfarrer, Evang. Kirchengemeinde Kornwestheim - Pfarramt Martinskirche -

Die Vereinten haben den heutigen Tag zum Welttag der Humanität erklärt Imme am 19. August soll in besonderer Weise an die Menschlichkeit erinnert werden. Der Tag ist besonders den zahllosen Menschen gewidmet, die anderen helfen und sich dabei selbst in Gefahr begeben und nicht selten Schaden nehmen: in Hilfsorganisationen, im Sanitätsdienst, bei Polizei und Feuerwehr, beim Militär, aber auch in unglaublichem Ausmaß bei ehrenamtlichem Engagement. Wie dringend notwendig das ist, bestätigen zurzeit auf bestürzende Weise die täglichen Nachrichten. Terror, Gewalt und sinnloses Morden dominieren die Meldungen in den letzten Wochen. Fassungslos sehen wir, wie verblendete und fanatisierte Menschen menschliches Leben zerstören, das anderer und oft genug auch ihr eigenes. Sie erreichen nichts damit, außer dass sie sich und andere damit ins Unglück stürzen und Angst und Schrecken verbreiten. Man könnte meinen, dass sich das schon aus der Antike stammende Wort bewahrheitet: „Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf“.Der Welttag der Humanität sollte vor allem uns Christen Ansporn sein, zu diesem menschenverachtenden Denken und Tun eine heilsame Alternative aufzuzeigen. Weil wir wissen, dass alle Menschen ihr Leben Gott verdanken, und dass es uns deshalb nicht zusteht, menschliches Leben zu zerstören. Und weil wir von einem menschenfreundlichen Gott wissen, der seine Geschöpfe liebt, und niemals will, dass Menschen für irgendetwas geopfert werden.Die Aufforderung zu Humanität mag manchem recht anspruchsvoll klingen. Aber Jesus hat in der Bergpredigt dazu eine sehr einfache und einleuchtende Regel formuliert (Mt 7,12): „Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!“Immanuel Kant hat das ebenso einleuchtend umgedreht und daraus einen kategorischen Imperativ gemacht. Im Volksmund heißt er: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“

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