ICH GLAUBE

Veröffentlicht am Fr, 17.01.2020
von Sabine Hering

„Glauben“ scheint in unserem Wortschatz eine große Rolle zu spielen. Doch wann haben Sie zum  letzten Mal zu jemanden gesagt oder von jemandem gehört: „Ich glaube an Gott!“? Es scheint manchmal eher peinlich, von seinem Glauben an Gott zu sprechen. Oder zu privat.
Die Jahreslosung für das Jahr 2020 lautet: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“ (Markusevangelium Kapitel 9, Vers 24). Der Ausruf stammt von einem verzweifelten Vater, dessen Sohn mit einem dämonischen Geist belastet ist und immer wieder in lebensbedrohliche Situationen gebracht wird. Enttäuscht von den Jüngern, die seinen Sohn nicht heilen können, wendet sich der Vater schließlich an Jesus, als dieser auf die erhitzten Gemüter aus Schriftgelehrten, Jüngern und dem verzweifelten Vater trifft. Der Vater setzt sein letztes Vertrauen auf Jesus, trotz seiner Zweifel und scheinbar ausweglosen Situation und all der Sorge um seinen Sohn. Jesus heilt letztendlich den Jungen.
Glauben trotz Zweifel? Zweifel trotz Glauben? Die Bibel berichtet von zig Menschen und ihren Zweifeln. Und gleichzeitig von ihrem tiefen Glauben und Vertrauen auf Gott. Zweifeln gehört zum Glauben an Gott dazu. Nur so wächst das Vertrauen und der Glaube an Gott wird tiefer. Vor Gott dürfen wir ehrlich sein und unseren Unglauben benennen. Zweifel entstehen oft, wenn wir uns nicht sicher sind, ob Gott wirklich da ist. Auslöser können beispielsweise Leid, Krankheit, Einsamkeit oder Frust sein. Die Jahreslosung will dazu ermutigen, das Abenteuer Glaube zu wagen, trotz und mit Zweifeln.
Und sollten die Zweifel einmal überhand gewinnen und das Glauben fast unmöglich machen, ist es gut, vor Augen zu haben, was Gott schon an Gutem getan hat.
Wie wäre es damit, jeden Monat etwas aufzuschreiben, was man Gutes erlebt hat. So sammelt man in einem Karton oder Gefäß lauter schöne Gott-Momente, die man zum Jahresende oder in Krisenzeiten wieder auspacken und lesen kann, welche Wunder Gott heute noch im Leben jedes einzelnen Menschen vollbringt; auf dass der Glaube wachse und immer stärker werde.