Hoffnung statt Hass

Veröffentlicht am Fr, 03.07.2020
von Sabine Hering

Als ich die Bilder der Krawall-Nacht in den Nachrichten sah, musste ich an das bekannte Gemälde des britischen Streetart-Künstlers Banksy denken, das er an eine Garagenwand in Bethlehem gesprayt hat. Es zeigt einen jungen Mann, dessen halbes Gesicht mit einem Tuch bedeckt ist. Dieser Straßenkämpfer zielt auf sein Gegenüber. Doch statt eines Steins oder einer Bombe hält er einen bunten Blumenstrauß in der Wurfhand. Die Botschaft hinter diesem Graffiti: Hoffnung statt Hass, Leben statt Zerstörung! 
Ausgelöst durch eine Polizeikontrolle eines Einzelnen sollen sich bis zu 500 Personen in Stuttgart mit dem Kontrollierten solidarisiert haben und mit Steinen und Flaschen auf die Beamten losgegangen sein. Viele sollen sich spontan den Krawallen angeschlossen haben oder diese gefilmt und beobachtet haben.
Ob der Frust über die momentanen Corona-Auflagen oder die Bilder aus den USA die jungen Menschen zusätzlich antrieben, ist bisher unbekannt, aber möglich.
Wie können wir uns verhalten und einen Unterschied machen; zum Blumen- statt Steinewerfer werden?
„Lass Dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“, dazu ruft uns Paulus im Römerbrief, Kapitel 12,21 auf. Wie das aussehen kann, hat Jesus vorgelebt. Durch Taten und Worte hat er sich für die Gewaltlosigkeit sowie die Feindesliebe eingesetzt. Versuchen wir, Jesus nachzueifern: Lassen wir uns nicht anstecken von den Frustrierten, auf Krawall-Gebürsteten und Gewalttätigen in unserem Umfeld. Statt mit Steinen, bösen Worten, Anschuldigungen und Beleidigungen um uns zu werfen, lassen Sie uns Blumen, Worte des Lobes und der Anerkennung denen entgegenbringen, die es nicht gut mit uns oder anderen meinen.