Heimat ist, wo ich gut leben kann

Veröffentlicht am Fr, 08.06.2018

Ein Sehnsuchtsort der Erinnerung, der Geborgenheit. Manche verbinden damit die Wälder, durch die sie als junge Leute gewandert sind, den See, an dem sie schwimmen gelernt haben, oder die Stadt, in der sie zum ersten Mal verliebt gewesen sind. Heimat hat sicher auch mit Menschen zu tun, die mich begleitet haben und mir geholfen haben, die ersten Schritte ins Leben zu gehen.
Aber ist Heimat nicht auch in der Gegenwart zu finden? Manche Heimatvertriebene haben an ihren neuen Wohnorten verklärt von ihrer verlorenen Heimat erzählt. Manche sind nie mehr hingefahren oder waren bitter enttäuscht, wenn sie doch einmal an den Orten ihrer Kindheit vorbeigeschaut haben. Denn die Heimat hatte sich verändert. Andere Menschen mit anderen Sitten und Bräuchen wohnen nun dort.
Dabei haben die meisten doch eine gute neue Heimat gefunden: Arbeit, von der sie leben konnten. Freunde, mit denen sie Freizeit gestalten konnten. Viele haben ein Häuschen gebaut, Familien gegründet. Manche haben auch in Vereinen die Bräuche ihrer alten Heimat weiter pflegen können. Für sie ist das neue Zuhause Heimat geworden, einfach ein Ort, an dem sie gut leben konnten. Heimat kann man fast überall finden.
Die Sprache ist ein wichtiger Bestandteil. Wer einmal länger im Ausland gelebt hat, weiß, wie schön es sein kann, die vertraute (Mutter-) Sprache zu hören. Mit gleichgesinnten Menschen zusammenzukommen, kann Heimat sein. Auch in der Kirche kann Heimat erlebt werden. Vertraute Lieder zu singen und Gebete im Gottesdienst zu sprechen -das kann überall auf der Welt sein- lassen viele etwas von Heimat spüren. Auch Neues kann Heimat werden, dadurch, dass man es sich vertraut macht. Denn Heimat muss man mit eigenen Leben und Erleben füllen.