Gemeinsam für den Frieden

Veröffentlicht am Fr, 17.03.2017
von Guido Hirschbühl, Pastoralreferent i. R.

Ob sie weltpolitisch bedeutsam sind, von nationaler
Wichtigkeit oder gar nur privater Natur, sie verbindet ein gemeinsames Anliegen : die
Standortbestimmung. Wo stehen wir heute? Welche Wege haben uns dahin geführt, welche
Wegbegleiter geprägt und wohin soll die Reise weiter gehen?Das Jahr 2017 ist für uns Christen ein
solcher Zeitpunkt des Innehaltens. Wo stehen wir heute 500 Jahre nach der Reformation? Als
katholischer Christ von heute sage ich : die Reformation war notwendig . Die vorreformatorische
christliche Kirche war dringend reformbedürftig. Das Machtgehabe vieler Amtsträger , das
Ablasswesen, die moralische Unterdrückung durch rigoristische ethische Gebote und Verbote
standen im Gegensatz zur befreienden Botschaft Jesu Christi. Sie waren das Gegenteil von dem,
was er vorgelebt und verkündet hat. Ihm ging es um die Befreiung des Menschen durch die
barmherzige Liebe Gottes.Martin Luther und die Reformation mussten kommen. Es ist wohl wahr,
dass nicht alles gut war, was Martin Luther gesagt und getan hat. Es ist aber auch wahr, dass wir -
katholische und evangelische Christen von heute - ihm dankbar sein dürfen, dass er die Missstände
klar angesprochen hat. Schade nur, dass die römische Kirchenleitung damals nicht zu den
überfälligen Reformen bereit war. Es wäre nicht zur Spaltung gekommen!Heute sind wir auf einem
guten Weg zueinander . Dies nicht im Sinne einer Gleichmacherei , sondern in gegenseitiger
Bereicherung durch versöhnte Verschiedenheit .Wir Christen haben heute die dringende Aufgabe ,
zusammen mit den Menschen aller Religionen und Weltanschauungen zu Frieden und Versöhnung
und zur Achtung der Menschenwürde aller beizutragen .Das geht nur gemeinsam!