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Andacht- und Predigt Archiv

Ernten, was gesät worden ist

Veröffentlicht am Fr, 15.09.2017
von Guido Hirschbühl

vom Leben im Freien an warmen und heißen Tagen bis tief in die Nacht, vom Zirpen der Grillen und von mancher  Blütenpracht . Zugleich ist der Herbst erfüllt von den wunderbaren Farben der Bäume,  deren Blätter tanzend zu Boden segeln . Der goldene Herbst ist  auch die Zeit der Ernte, die von Dichtern beschrieben worden ist. Man schaut zurück auf die Blüten des Frühlings,  deren Früchte wir jetzt voll Dankbarkeit genießen , aber auch auf solche, die wie in diesem Jahr durch den Frost zerstört worden sind. Der Ausfall der Ernte macht vielen Obstbauern große Sorge.  Der Herbst : nicht nur Abschied und Rückblick , sondern intensive Gegenwart, Wahrnehmen des Gewordenen und Neuaufbruch in die kommenden Jahreszeiten.
Mit dem Herbst verbinden wir nicht nur eine Jahreszeit , sondern auch eine Lebensphase. Auch der Herbst des Lebens ist geprägt durch unterschiedliche Gedanken , Gefühle und Erinnerungen. Es gilt auch da einerseits Abschied zu nehmen :  vom  Beruf mit seinen gewohnten Strukturen und Kontakten.  Und es gilt gewisse Einschränkungen an Kräften und Möglichkeiten zu akzeptieren.  Andererseits können wir auch hier den goldenen Herbst entdecken . Vieles, was wir durch unser Engagement bisher gesät haben,  kommt jetzt in bunten Farben zur Ernte. Vielleicht haben wir da und dort was angestoßen ,  was sich jetzt  auch unabhängig von uns erfreulich entwickelt . Oder wir nehmen ganz bewusst und voll Freude unsere erwachsenen Kinder und unsere Enkel wahr und empfinden dabei eine tiefe Dankbarkeit .  Und wir erleben Menschen,  die uns - seit vielen Jahren oder jetzt neu -  begleiten und unser Leben mit uns teilen.
Auch der Herbst des Lebens ist nicht nur Abschied und Rückblick ,  sondern intensive Gegenwart,  Wahrnehmen des Gewordenen und Neuaufbruch in die kommenden Jahre.
Der Dichter Joh. Wolfgang von Goethe hat es so beschrieben :
"Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe,
aus ein paar sonnenhellen Tagen
sich soviel Licht ins Herz zu tragen, 
dass wenn der Sommer längst verweht,
das Leuchten immer noch besteht."


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