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Andacht- und Predigt Archiv

Ein bisschen so wie Martin

Veröffentlicht am Fr, 07.11.2014
von Hans-Jürgen Winkler
Gemeindereferent / Kath. Kirche, Kath. Kirchengemeinde St. Martinus Kornwestheim

In den Kindergärten laufen die Vorbereitungen zum Namenstag des Heiligen Martin am 11. November auf Hochtouren. Die Geschichte von der Mantelteilung des römischen Soldaten mit einem Bettler kennen fast alle Kinder und die Lieder für den Martinsumzug mit den Laternen auch. Auch unruhigere Grundschüler werden ruhig und hören interessiert zu, wenn ich aus dem Leben des Heiligen Martin erzähle – ein Lebensbeispiel von vor fast 1700 Jahren! Das hat mich diese Woche beeindruckt und ich vermute, dass das auch mit dem immer aktuellen Thema „Teilen“ zu tun hat – damals wie heute.
Teilen ist für die meisten Kinder kein Problem. Sie finden es gut, dass der arme Mann etwas bekommt. Eingeübt wird diese Haltung in der Familie, wo der Lebensraum, das Essen und Trinken, die gemeinsame Zeit selbstverständlich geteilt werden. Wenn teilen spürbar wird in der Weise, dass dafür dann eigene Dinge fehlen, dann wird es auch bei Kindern schwieriger und mit zunehmendem Lebensalter wächst das Unbehagen. Teilen, dass kann auch lästig sein und unangenehm. Das Namenstagsfest des Heiligen Martin ist wieder ein Anlass sich mit der eigenen Haltung zum Thema Teilen auseinander zu setzen, sich die momentanen eigenen Grenzen und Möglichkeiten bewusst zu machen.
In diesem Zusammenhang gefällt mir die folgende Strophe aus einem Martinslied:
Ein bisschen so wie Martin
möcht´ ich manchmal sein,
und ich will an andre denken,
ihnen auch mal etwas schenken.
Nur ein bisschen klitzeklein
möcht ich wie St. Martin sein.
Manchmal und nicht immer, aber vielleicht immer öfter, bin ich bereit zum Teilen – das entlastet vor einem hohen Anspruch. Und Einladungen zum Teilen von Zeit und Geld und Lebensmöglichkeiten gibt es immer wieder im näheren Umfeld eines jeden.
Zwei konkrete Einladungen möchte ich aus dem kirchlichen Bereich benennen:
Vom Sonntag, 9.11. bis Sonntag 16.11.14 können dringend benötigte Lebensmittel (Mehl, Zucker, Öl, Teebeutel, Kaffee, Cappucino (löslich), Schokolade, Reis, Nudeln, Fischkonserven, Wurstkonserven, H-Milch, Kekse, Butter, Tomatendosen, Tomatenmark) auf den  Altarstufen der katholischen St. Martinuskirche abgelegt werden. Diese gespendeten Lebensmittel werden dann den Käufern im Tafelladen „Martinistüble“ zum kleinen Preis angeboten.
Der ökumenische Arbeitskreis Asyl (e-mail: fraukelind.braun(a)elkw.de) bietet jede Woche am Donnerstag von 17.30 – 19.00 Uhr einen Spiel- und Hausaufgabentreff in den Räumen des Phillip-Matthäus-Hahn Gemeindehauses an. Dort besteht die Möglichkeit bei einer Tasse Cafe  mit Flüchtlingsfamilien in Kontakt zu kommen.
Versuchen Sie es doch „ein bisschen so wie Martin“.

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