Drei in einem

Veröffentlicht am Fr, 29.05.2015

Ich glaube nicht, dass das der Fall ist. Vielmehr erinnert mich dieser Sonntag daran, in welcher Weise Gott mich angesprochen hat, damit ich an ihn glauben kann.

Eine 'Person' ist ursprünglich eine Theatermaske, durch die der Darsteller zu seinem Publikum spricht. Heute sagen wir: Er spielt seine Rolle. Mich hat zum Beispiel Davids Bekenntnis angesprochen: 'Alle meine Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.' Da wurde mir klar, dass ich ebenso wie David kein Produkt des Zufalls, sondern vom Anfang der Welt an von Gott gewollt bin. So hat er mich in seiner Rolle als 'Vater' angesprochen. Und ich habe in den Worten Davids die Anrede Gottes an mich persönlich vernommen, weil 'er mir das Ohr geöffnet hat'. Dass ich überhaupt etwas von Gott wahrnehmen kann, ist eine Begabung, die der 'Heilige Geist' schenkt.

Nun habe ich jedoch zwei Fragen an Gott: Wie komme ich zu einer angemessenen Vorstellung von ihm? Und warum geschieht so viel Böses? Die Antwort ist seine Rolle, die er als 'Sohn' spielt. In Jesus zeigt sich Gott als sterblicher Mensch, über den das Böse am Kreuz scheinbar triumphiert. Hier zeigt sich für mich, wie der 'allmächtige' Gott selbst ohnmächtig das Böse erleidet. Hat sich damit Gott selber abgeschafft? Das glaube ich nicht. Vielmehr glaube ich, dass Jesus lebt, uns vom Bösen erlöst und einlädt, auf ihn zu hören. Der Kirchentag in Stuttgart dürfte einige Gelegenheiten dazu bieten.