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Andacht- und Predigt Archiv

Die Kreuzwege des Lebens

Veröffentlicht am Fr, 06.03.2015
von Hans-Jürgen Winkler
Gemeindereferent / Kath. Kirche, Kath. Kirchengemeinde St. Martinus Kornwestheim

Das Thema  Leid und Tod sind Themen, die die meisten Zeitgenossen in ihrem Alltag gerne auszublenden versuchen. In der 40-tägigen Fastenzeit und den noch vor uns liegenden Kartagen kommt der leidende Sohn Gottes in den besonderen Blick.
Eine Form sind die Kreuzwegandachten, in denen das Leiden Jesu meist  in 14 Stationen in den Blick genommen wird. Das beginnt mit der Verurteilung zum Tode, reicht über den mehrmaligen Sturz Jesu unter dem Kreuz und endet nach dem Kreuzestod mit der Grablegung. Bei diesen Betrachtungen wird immer der Bezug zum Heute hergestellt. Wer sind die Leidenden heute?
Das vom Hilfswerk MISEREOR erarbeitete Material für einen Kreuzweg der Erwachsenen und Kinder greift die Situation von notleidenden Menschen auf den Philippinen auf,  die zusätzlich zu der Gefährdung ihrer Lebensgrundlagen in der Fischereiwirtschaft im Jahr 2013 von einem Taifun heimgesucht wurden.
Der Regisseur Dietrich Brüggemann nimmt in seinem  neuesten Film „Kreuzweg“ von 2014 die letzten Lebenstage der 14-jährigen Maria in den Blick. Maria wächst in einer Familie auf, die der konservativen Auslegung des Katholizismus durch die Priestergemeinschaft der „Paulusbrüder“ folgt. Maria versucht inbrünstig nach den Vorsätzen zu leben, die allen voran ihre Mutter und der Pfarrer ihr vorgeben. In ihrem Schulalltag wird sie wegen ihrer radikalen Religiosität misstrauisch beäugt und verspottet. Immer wieder gerät Maria zwischen die Reibeflächen ihrer zwei Welten, die beide großen Druck auf sie ausüben. Der Film von Dietrich Brüggemann besteht aus 14 Einstellungen - orientiert an den 14 Stationen des Kreuzwegs Jesu. Dieser Film kann am kommenden Mittwoch im Rahmen des „Besonderen Films“ im örtlichen Kino um 19.00 Uhr, mit der Möglichkeit zum Nachgespräch, gesehen werden.
Vielleicht haben Sie bei der Frage: „Wer sind die Leidenden heute?“  schwer kranke Menschen, Trauernde oder Flüchtlinge oder noch ganz andere Menschen in ihrem Umfeld im Blick.
Manche von diesen Menschen finden Kraft und Halt im Blick auf Gottes Sohn, der wie sie das menschliche Leid ertragen  hat. Was aber sicherlich auch not-wendend ist, sind Mit-Menschen mit viel Einfühlungsvermögen und der Bereitschaft zur guten Tat. Damit keiner der Leidenden sagen muss: „Ich bin ganz allein“.

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