Brauche ich das wirklich?

Veröffentlicht am Fr, 04.08.2017

Ich schleppe manches mit, was unnötig ist. Das fängt an bei Zeitungsartikeln, die ich zur Seite lege, weil ich sie noch einmal gebrauchen könnte; geht über altes Geschirr, an dem Erinnerungen hängen; bis zu Gewohnheiten, Denk- oder Reaktionsmustern, die ich mir im Lauf der Jahre angeeignet habe.

Mich von Belastendem, manchmal Lästigem, Unnötigem zu trennen, statt es mitzuschleppen, das braucht Einsicht und Entscheidungen: Ich bin doch nicht mehr der gleiche Mensch wie vor 25 Jahren. Ich kann gelassener reagieren oder deutlicher und unbequemer sein. Ich kann auf manches verzichten, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich es noch einmal brauchen würde.

Beim Dreschen von Getreide wird die Spreu vom Weizen getrennt. „Die Spreu vom Weizen trennen“, ist schon ein biblisches Sprichwort. Vor 2000 Jahren predigte Johannes der Täufer den Leuten, die zu ihm an den Jordan kamen, um sich taufen zu lassen: Umdenken!
Er wiegte die Leute nicht in einem unverbindlichen „Alles wird gut.“ Er kündigte vielmehr an: „Einer kommt, der hat die Wurfschaufel in der Hand.“ Von Hand wurde gedroschen. Mit der Schaufel wurde das gedroschene Getreide aufgeworfen, dass die leichte Spreu davonflog und die Körner zurückblieben. „Den Weizen sammelt er, die Spreu verbrennt er.“
Johannes der Täufer wird konkret, was er mit dem Bild von Spreu und Weizen meint, mit seiner Aufforderung: Umdenken!
„Wer zwei Hemden hat, der gebe eines dem, der keines hat. Wer zu essen hat, der gebe auch ab. Bereichert euch nicht auf Kosten der einfachen Leute!“

Die Spreu vom Weizen trennen. Was hat Gewicht – um im Bild von Spreu und Weizen zu bleiben. Was hat Wert?
Vieles, was es nicht wert ist, beschäftigt mich. Es hindert mich in meinem Denken, dem Mut und der Freiheit zu leben, den Glauben zu leben.
Ich sollte öfter für einige Tage aufs Rad steigen und entscheiden, was wirklich wichtig ist.