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Angedacht: Ja, wo laufen sie denn…

Veröffentlicht am Fr, 21.09.2012
von Hans-Martin Brombach
Pastor / Evang. Method. Kirche, Sonstige Dienste

„Ja, wo laufen sie denn, wo laufen sie denn hin?“ Ein Satz, bekannt aus dem Sketch „Die Rennbahn“, der durch Loriot bekannt geworden ist, kommt mir in den Sinn, wenn sie meinen Weg kreuzen. Egal zu welcher Tageszeit begegne ich diesen Menschen, die etwas schneller unterwegs sind, als ich. Jogger, Walker, Ausdauerläufer, meist schon an einer mehr oder weniger sportlichen Kleidung erkennbar. Meist einsam vor sich hintrabende Menschen. Sie tun etwas für sich, für ihre Gesundheit, ihren Körper, ihre Psyche.
Oder sie trainieren für einen der vielen Laufevents. Die haben in unserer Zeit eine gewisse Hochkonjunktur. Jede Stadt die etwas auch sich hält, ja auch Kirchen und Vereine haben ihren Volks-, Marathon- oder Sponsorenlauf im Programm. Laufen, einsam oder gemeinsam, für ein individuelles Ziel oder ein gemeinsames Projekt.
In diesen Tagen stand für die Kornwestheimer Schüler und Lehrer des Ernst-Sigle-Gymnasiums z.B. ein gemeinsames Laufprojekt auf dem Stundenplan: ein Staffellauf mit dem „Olympischen Feuer“ von Kornwestheim aus über ca.900 km in Richtung englischer Partnerschule. Ihr Antrieb war ein Ziel, für das sie zusammen eine sportliche Leistung vollbracht haben. Unterwegs waren sie der Regel auf ihrem Laufabschnitt zu Zweit. Das bedingt einen gemeinsamen Rhythmus, den man finden muss um durchzuhalten, wenn man gemeinsam anzukommen will. Jeder leistet dabei seinen wichtigen Beitrag für das gemeinsam gesteckte Ziel. Und gemeinsam, nicht einsam, wurde das Ziel erreicht.
Laufen – gemeinsam oder einsam. Man kann das eine nicht gegen das andere ausspielen. Beides hat seinen Platz im Leben: Einsame Strecken und gemeinsame Strecken. Das gehört zum Leben. Aber ankommen können wir nur gemeinsam, sofern wir uns nicht nur individualistisch und ziellos in unserer Zeit bewegen wollen. Das Leben zu gestalten in dieser Welt – beginnend in meinem Umfeld, meiner Stadt – ist ein Projekt, das nur gelingen kann, wenn Menschen bereit sind, mit anderen zusammen einen Abschnitt zu gehen und dabei ein gemeinsames Schrittmaß finden.
Die Kirchen in Kornwestheim haben sich in anderer Form auch auf so einen gemeinsamen Weg gemacht hin zu einen „Ökumenischen Ortskirchentag 2013“. Sie sind auf einem guten Weg, den gemeinsamen Laufrhythmus und das richtige Schrittmaß zu finden, damit keinem am Ende die Luft ausgeht. Und sie wollen auf diesem Weg möglichst viele Menschen mitnehmen, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen: Das Leben in dieser Stadt mit zu gestalten hin zu einem friedvollen und sozialen Miteinander unter dem Motto: Um Gottes Willen – dem Leben Raum geben.
Die Schüler des Ernst-Sigle-Gymnasiums haben es vorgemacht und sind am gemeinsamen Ziel angekommen, auch wenn die ein oder andere Fackel auf dem Weg erloschen ist. Die Kirchen sind auf einem guten Weg, es ihnen auf ihre Weise gleichzutun. Gemeinsam statt einsam! 

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