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Angedacht: Ester - Mut tut gut!

Veröffentlicht am Fr, 29.06.2012
von Bettina Zehner
Diakonin, Evang. Kirchengemeinde Kornwestheim - Diakonat -

Unter diesem Motto steht unsere diesjährige Kinderbibelwoche in der ersten Woche der Sommerferien. Was passiert in der Estergeschichte?Weil sich die Königin den Wünschen des persischen Königs widersetzt hat und in Ungnade gefallen ist, wird überall im Land nach potentiellen jungen Königinnen gefahndet. So kommt die junge Jüdin Ester, deren Vorfahren nach Babylon verschleppt wurden, an den Hof und wird neue persische Königin, weil sie alle anderen jungen Frauen an Schönheit und Liebreiz übertrifft.
Von einem Tag auf den anderen ist Ester berühmt. Sie wird von zahlreichen Dienerinnen umsorgt, die ihr jeden Wunsch erfüllen. Aber es gibt auch Schattenseiten: dem König darf niemals widersprochen werden, er ist der absolute Herrscher. Auch muss sich Ester in einer Umgebung zurechtfinden, die von Neid und Missgunst geprägt ist. Ihr Vormund Mordechai kann einen geplanten Mordanschlag auf den König aufdecken. Aber Mordechai kommt dem obersten Minister Haman, der sehr eitel ist, in die Quere. Haman will sich rächen und schafft es, den König zu überzeugen, dass die Juden eine Gefahr für das Reich sind. Daraufhin erlässt der König ein Gesetz, dass alle Juden im persischen Reich getötet werden sollen. Jetzt kann nur noch Ester helfen. Sie soll zum König gehen und versuchen, sich und ihr Volk zu retten. Aber wer einfach so, ungerufen, zum König geht, der läuft Gefahr zum Tode verurteilt zu werden. Was soll Ester tun? Nach vielen Gebeten fasst sie all ihren Mut zusammen und wagt es, zum König zu gehen. Sie findet Gnade vor seinen Augen und kann die ganze perfide Intrige aufdecken. Doch des Königs Gesetz gilt und kann nicht mehr geändert werden. Die Juden bleiben zum Tode verurteilt. Aber Mordechai weiß Rat, die Juden werden gerettet und sie feiern daraufhin ein Fest, das auch heute noch gefeiert wird – das Purimfest.
In diesem kleinen Buch der Bibel, das sich fast wie eine Fortsetzungsromanze aus dem Bereich der Regenbogenpresse oder wie ein spannender Roman liest, kommt in der hebräischen Fassung nicht einmal das Wort Gott vor. Wo ist Gott in diesem Buch? Wo handelt er? Nimmt die ganze Geschichte aus Zufall eine glückliche Wendung oder hat Gott die Geschehnisse durch Esters und Mordechais Handeln bewirkt?
Ohne Gott einmal zu erwähnen wird deutlich, dass Ester und Mordechai im Vertrauen auf Gott handeln. Und dass sie aus diesem Vertrauen Kraft schöpfen. Durch sie wird Ester ermutigt, etwas zu wagen, das sie sich sonst nicht zugetraut hätte.
Was bestimmt unser Leben? Der Zufall? Oder trauen wir Gott zu, dass er in unserem Leben wirkt? Was gibt uns Kraft, bestimmte Dinge zu tun, besondere Gefahren zu meistern? Das sind auch für uns heute noch spannende Fragen.Diakonin Bettina Zehner 

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