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Andacht- und Predigt Archiv

Advent, Advent …

Veröffentlicht am Fr, 01.12.2017
von Hans-Martin Brombach
Pastor / Evang. Method. Kirche, Sonstige Dienste

Viele reden zwar von einer christlich-abendländischen Kultur, die es zu verteidigen gilt. Aber man vergisst dabei das, was hinter dem „christlich“ steht. Salopp gesagt: Wo "christlich" drauf steht, muss auch z.B. Nächstenliebe drin sein. Sonst ist es Etikettenschwindel.
    Was könnte Advent abseits der Märkte und Straßen mit den Millionen von Lichtern wirklich sein?
    Stellt euch Advent so vor:
-    eine Kirche, die ihre berechtigte Kritik an skrupellosen Unternehmern und Strukturen in dieser Welt selbst für sich ernst nimmt;
-    eine Kirche, die ihre ureigene Bestimmung nicht weiter in der Selbsterhaltung sieht, sondern wie Christus bereit ist, sich in ökumenischer Gemeinschaft an die Welt zu verlieren;
-    eine Kirche, die in öffentlichen Einrichtungen, im sozialen und diakonischen Bereich Mittel und Menschen einsetzt, um maroden Zuständen in der Gesellschaft gegenzusteuern, statt sich mit ihren Privilegien ins eigene Nest zurückzuziehen;
-    eine Kirche, die sich nicht scheut, auf dem politischen Parkett die Belange derer zu vertreten, die dort keine Lobby haben.
    Stellt euch Advent so vor:
-    Gemeinden, die vor Ort auch mal für die Rechte einer Minderheit oder für die Integration von Außenseitern kämpfen;
-    Gemeinden, die sich von der Kirchturmpolitik verabschieden und der Ökumene öffnen, für die Welt, die sich um sie herum bewegt.
    Stell euch Advent so vor:
-    Parteien, in denen überzeugte Christen auch mal Unpopuläres vertreten, wenn der allgemeine Trend sich immer weiter vom christlichen Menschenbild entfernt;
-    Parteien, in denen zum Beispiel Gerechtigkeit und Solidarität höhere Werte sind, als Wirtschaftsinteressen…
Und vergesst das alte christliche Abendland. Denkt stattdessen eine Völkervielfalt, zusammengeschweißt unter einer Parole, die zukunftsfähig ist. Für mich wäre das die Nächstenliebe. Und die könnte man dann von mir aus auch Leitkultur nennen.
Wenn dem allen so wäre, fiele es mir leichter zu sagen: Es ist Advent. Das Licht Gottes zieht ein in diese unsere Welt.
Ja, das wäre gelebter Advent. Denn Advent will gelebt werden. Nicht nur 3-4 Wochen im Jahr, sondern das ganze Jahr über!

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